Montag, 22. November 2010

Über Heimatsgefühle & "Fake-Weihnachtsmärkte".

Bonsoir.



Tja. Wieder ist eine Woche rum. (Krass!). Die Zeit vergeht hier schneller, als Wanda ihr Bueno staubsaugen kann & wieder mal ist ein bisschen was passiert.
Zum Beispiel hatte ich heute meine erste Tanzstunde. (Aber dazu später!)


Zu erst ein Mal:
mein liebstes, altes Ehepaar, alles Liebe nachträglich zum Jahrestag! ;**


Nachdem ich herausgefunden hatte, dass es leider keine Karten mehr für das Pony Pony Run Run-Konzert gab, auf das meine Gastschwester mich mitnehmen wollte, musste ich zudem noch feststellen, dass Sam, ein guter Freund aus meiner Klasse, sehr wohl noch Karten bekommen hatte. So musste ich mir einen ganzen 10-Stunden-Schultag lang ständig anhören "Aaach, heute Abend ist so ein tolles Konzert, hmm..." "Tut mir Leid, Marion, heute Abend kann ich nicht, weil da bin ich auf dem Konzert." "Ach, Amélie, wird das ein langweiliger Abend für dich.. - ganz im Gegensatz zu mir, natürlich.." "Ach, ich freue mich schon soo auf heute Abend.." -.- ;DDD
Jaja, ärgern konnte er mich damit jedes Mal. :p "Ich mach' auch ein Video!" ;D

Am Samstag war ich mal wieder in der City (;D) und wollte mich mit Wanda & Fritz treffen, aber weil die Beiden noch nicht da waren, beschloss ich vorher einen kleinen Abstecher zur Stadtbibliothek zu machen, bei der ich neulich einen Ausweis habe mir anfertigen lassen. Nach ein bisschen Herumstöbern, fiel mir auf, dass sie nicht ganz so bestückt war, wie ich es mir erhofft hatte (die Abteilung der "Langages étrangères" war mickrig! Was Deutsches hatte ich mir ja noch nicht mal erhofft, aber noch nicht mal im Englischen waren ein paar interessante Werke dabei!), deshalb entschied ich mich ganz einfach für die englische Version des 2. Biss-Bandes. Also lese ich zur Zeit auf Englisch. ;))

Als Fritz und Wanda dann kamen, schlenderten wir ein wenig durch die Straßen, jedoch war es nicht ganz so gemütlich (kalt! Regen! Keine Winterschuhe! Pfützen! Eklig!) deshalb beeilten wir uns in Richtung Weihnachtsmarkt zu kommen, in Hoffnung auf Tee & Glühwein.
Tja. War leider nicht so. Der "Weihnachtsmarkt" war nämlich gar kein Weihnachtsmarkt, sondern nur ein Wochenends-Delikatessen-Fake-Weihnachtsmarkt und hatte weder Tee noch Glühwein "und noch nicht mal 'ne Wurscht!";DD
Jaja. War nicht so nicei.

Auf dem Weg zu einem Café dann, bemerkten Wanda & ich das "50%"-Schild bei NafNaf  (wunderbarer Laden ;))) - natürlich - ! - gab's da kein Halten mehr.
Fritz, ganz der Mann in der Partie, stellte sich dann mit seinem Regenschirm draußen vor den Laden, mit den Worten "Aber beeilt euch, ja?!". Klar. Sicher.

Hat dann auch ungefähr 'ne ½ bis ¾  Stunde gedauert, Resultat: "Tschuldige, aber wir haben nichts gefunden.." ;DDDDD
Der Arme, der.


Am Sonntag war ich mit meiner Georgia verabredet; wir wollten ins Kino gehen.
Also brach ich zeitig mit meiner Gastfamilie auf, denn sie wollten mir noch den Weg zeigen.
Das war eine gute Idee, denn das Kino war...tja, sozusagen null ausgeschildert. Aber ich meine, als internationales Kino kann man doch davon ausgehen, dass Touristen im Hinterhof des Papstpalastes nachsehen, ob sich dort vielleicht ein kleines, unscheinbares Kino, das wie ein Café aussieht, befindet. Oder nicht?!
Anscheinend schon.
Wie dem auch sei - ich habe es gefunden. Also, wie gesagt, es ist ein unglaublich kleines, unglaublich süßes, unglaublich altes, unglaublich nostalgisches und unglaublich tolles Kino mit freundlichem Personal und wirklich süßen Kinosälchen. Es laufen dort Filme aus den unterschiedlichsten Ländern, alle mit französischen Untertiteln, damit unsere französischen Freunde auch was verstehen. Jedoch bleibt der Film original "besounded", so dass quasi der Film für zwei Sprachen zugängig ist.
Als ich dann neulich die Programmzeitschrift dieses süßen Kinos durchblätterte, stieß ich auf den Titel "Les rêves dansants", was soviel wie Tanzträume bedeutet. Es stand schon nach dem Lesen des Titel fest, dass ich ihn anschauen werde, ganz gleich, woher er kommt.
Und wie es der 'hasard so will, kam dieser Film aus Deutschland. Ja. Wahrhaftig und tatsächlich.
Es war ein Film über und von Pina Bausch, die ein Jugendprojekt für ein Tanztheater startete, und diese Vorbereitungen und auch Ausschnitte der Aufführung zeigte.
Ich wusste nicht, was auf mich zukam, doch als einer der Jugendlichen anfing zu reden, war alles klar. Ich musste nicht erst die Schwebebahn und einige bekannte Plätze der Wuppertaler Innenstadt sehen, um zu wissen, dass dieser Film im Pott spielt. (;DDD). Ja, wahrhaftig, es war ein Film, dessen Dreharbeiten in Wuppertal stattfanden, eine Stadt gerade mal 15 bis 20 Minuten meiner geliebten Heimatstadt entfernt!

Ihr könnt euch wirklich - wirklich! nicht vorstellen, wie home ich mich fühlte, als ich das vertraute "Assi-Jugend-Ruhspott-Deutsch" hörte und die halbwegs bekannten Plätze in Wuppertal sah. Wirklich nicht! Gefülte tausend Mal musste sich Georgia also ein flüsterndes "Oh, Georgia, I'm feeling so home!" anhören. ;)))

Es war ein toller Nachmittag und als der Film vorbei war, beschlossen wir noch, uns einen guten, französischen Nutella-Crêpe zu gönnen - den 3. Crêpe, den ich in meiner kompletten Aufenthaltszeit hier gegessen habe! Schon seltsam, da fährt man in das Land der Crêpes und isst sie nicht. ;pp
Es tat so gut und es war so lecker, dass ich mal wieder dachte "Danke, Deutschland, für die Haribos und den Kartoffelsalat, aber an echtfranzösische Crêpes mit Nutella kommst du einfach nicht heran!" :)))))

Als ich dann nach Hause kam (ich wurde von meinem Gastvater abgeholt, weil das avignonische Bussystem mir keinen Bus mehr vergönnte), war erstmal großes Geburtstags-Familientreffen. War schon ein wenig bizarre, da kommt man nach Hause, denkt sich nichts böses und plötzlich sitzen in unserem Wohnzimmer um die 15 Leute. ;D
Meine Gastschwester hatte nämlich am Samstag Geburtstag und so wurde Kuchen gegessen, Geschenke verteilt und seltsame Fruchtalkohole getrunke (mir wurde netterweise der Kirschsaft angeboten, da war ich schon sehr dankbar ;)). Wie immer war ich überrascht, wie unglaublich freundlich ich in die Gemeinschaft aufgenommen wurde, alle waren überaus nett und unterhielten sich mit mir. ;)
(Mein Gastgroßvater wünschte mir beim Abschied noch eine weiterhin schöne Zeit, "obwohl ich ja eigentlich gar nicht möchte, dass du gehst." - ist das nicht süß?! :)))
Meine Gastschwester war über die Maßen begeistert über mein Geschenk (da ich sie bis jetzt nicht so gut kenne, wusste ich nicht, was sie gerne mag und entschied mich deshalb für ein "Beauty-Pflege-Geschenke-Set" von Yves Rocher, da ich im Badezimmer so etwas in der Art - fast leer - gefunden hatte) und erzählte mir, dass sie "so etwas total liebe!" ;)
Hab' ich ja alles richtig gemacht. :p


Heute nach der Schule betrat ich zum ersten Mal in meinem Leben das "Conservatoire National de Danse".
Es dauerte fast einen Monat lang, aber jetzt ist es doch tatsächlich geschafft: ich bin angemeldet!
Ich weiß nicht, ob es die konservatorische Strenge oder die französische Trödeligkeit mit Hang zum Verlieren jeglicher - wichtiger - Dokumente, die es mir nicht gestattete eher anzufangen, aber nun endlich ist es soweit und ich darf wieder das tun, was nicht nur mein Körper, sondern auch ganz besonders mein Kopf seit fast einem halben Jahr vermisst: das Tanzen!
Leider stand heute jedoch noch nicht wirklich das Tanzen auf dem Plan, denn heute betrat ich die "heiligen Hallen" (und so wird das Konservatorium wirklich hier gehandelt ;)) um mir die Stunde der Klasse 3C2-Jazz anzuschauen (keeiine Ahnung, was das heißt). Man sagte mir, dass das die Gruppe meines Alters wäre, heißt zwischen 2ndeund Terminal auf dem Lycée wären. Leider, wurde mir mitgeteilt, wäre das jedoch auch die Gruppe, dessen Tänzerinnen das allesamt schon so um die 10 Jahre machen würden und dessen einzige Berufsperspektive das Tanzen wäre. Uff. 10 Jahre! Tja, dagegen sehen meine mickrigen 3 Jahre natürlich schon seehr glamourös aus!
Also betrat ich heute ein wenig schüchtern den Vorraum des Tanzkonservatoriums (ein ultraaltes, aber sehr, sehr schönes, riesiges Gebäude mit Tanzräumen, wie man sie nur aus den amerikanischen Ballettfilmen kennt ;)), wo ich erst mal promt ein paar Tänzerinnen antraf, die sich vorher schon mal warm machen und die letzten Schritte durchgehen wollten. (Ja, man kann schon sagen, dass diese Mädchen alle seeeehr, sehr ehrgeizig sind ;) - ich will ja jetzt nicht meine eigene Mannschaften kleiner reden als sie ist, aber das ist so eine Sache, darauf würden wir auch in 30 Jahren nicht drauf kommen :DDDDD).
Nach einem kurzen Gespräch mit einer netten Dame hinterm Empfangstresen (es ist jedes Mal auf's Neue unglaublich schmeichelhaft, wenn die erste Frage "Kannst du ein bisschen Französisch?!" ist ;) - am liebsten würde ich immer antworten "Ich hoffe doch, dass ich ein wenig mehr als "ein bisschen" Französisch kann." , aber bis jetzt habe ich mich immer zurück gehalten und freundlich "Ja" gesagt ;D) wurde ich dann zu den sich vorbereitenden Mädels geführt und als "ein deutsches Mädchen, was hier für 2 Monate tanzen wird" vorgestellt.
Entgegen meiner Erwartungen waren die Mädels unglaublich nett und stellten sich nach der Reihe vor (man glaubt es nicht, ich konnte mir alle Namen merken!), fragten mich, wie lange ich schon und noch hier bin, ob ich zum Französisch lernen hierhergekommen und auf welchem Lycée ich hier bin.
Ja. Die erste ¼ Stunde verbrachte ich jedoch damit, ihre Traumkörper zu betrachten, die alle ein hautengen Bodies steckten, wie ich sie eigentlich nur vom Ballett und meiner JMD-Trainerin kannte. Ja, hier tragen sie alle, ausnahmslos. (Meine erste Panik fand mich also schon in meinen ersten 15 Minuten; bei der Vorstellung, meinen - auf Grund der langen Pause - zur Zeit nicht ganz so durchtrainierten Körper in dieses dann sehr unschmeichelhafte Etwas zu stecken, wurde mir ein bisschen übel, aber es hielt sich in Grenzen). 
Als dann der Unterricht jedoch anfing, konnte ich mein Selbstbewusstsein wieder zurück holen, denn - obwohl ich voller Respekt sagen muss, dass diese Mädchen wirklich großartig tanzen! - schnell bemerkte ich, dass ich mit meinen 3 Jahren Tanzausbildung bei einer hervorragenden Trainerin namens Nadja Borchert niveaumäßig eigentlich nicht zurücklag. Klar, sie hatten andere Stärken und Schwächen als meine Mannschaft zu Hause (ich muss wirklich zugeben: sie haben (aus Stella-Augen) eine grauenhafte Sprungkraft! ;DD Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu verwöhnt..), aber ich denke, dass ich das alles hinbekommen werde, auch wenn ich noch mit der Choreografie nachhinke. 
Auf jeden Fall freue ich mich jetzt auf die erste "richtige" Stunde, denn ich habe schon gemerkt, wie mein Körper ständig zuckte und zappelte, als wollte er einfach ohne Erlaubnis mittanzen. ;DDDD

Morgen steht mir wieder einer der sich-ins-Unendliche-ziehenden Tage an, bei denen wir uns mal wieder für 5 Stunden beschäftigen müssen, aber wie sagt Wanda immer so schön?! "Auch diese Tage vergehen." :DD 

Liebste Grüße an meine Mannschaft, die ich heute besonders vermisst habe (und Selli: du weißt, ich bin immer für dich da, auch wenn ich nicht da bin! ;)). 
Außerdem küsse ich mein Vero-Chérie: ich hoffe, Maiks Traum geht in Erfüllung... :pppp

Ich habe euch alle sehr, sehr lieb!
Bisous à tous.
Amélie!

ps: "His greatest dream is becoming a famous baseball." :DDDD

Montag, 15. November 2010

Über Krankenflügel & Notaufnahmen.

Salut à tous mes  chers & chères! :))

Also, eigentlich ist es ja gar nicht lange her, dass ich das letzte Mal gepostet habe (2 Tage um ehrlich zu sein ;D), aber seitdem ist einfach so viel passiert...ok, eigentlich ist nur heute viel passiert. ;DD
Das muss ich einfach erzählen. ;p

Alsoo, erstmal: das Wochenende war wieder einmal sehr entspannt und ruhig. Der Abend bei meinem Gastonkel war ziemlich cool, es herrschte ein gute, ausgelassene Stimmung und ich hatte viel Spaß am Französisch-Reden und Französisch-Zuhören. :pp
Besonders als wir irgendwann auf Géralds "Switzer-Deutsch"-Kenntnisse zu sprechen begannen, wurde es besonders lustig, denn als eine Bekannte meines Gastonkels dann fragte, wo denn der Unterschied zwischen dem "Switzer-Deutsch" und dem "Normal-Deutsch" wär, und mir ausversehen rausrutsche "Das "Switzer-Deutsch" ist einfach hässliger als das "Normal-Deutsch"", hatte ich - ohne es zu wissen - den Rest der Gesellschaft auf meine Sympathieseite geholt. ;))
Irgendwann wollte dann die 11-jährige Tochter der Bekannten den Film "High School Musical 2" gucken, den sie sich mitgebracht hatte, falls es zu langweilig werden würde, und so beschloßen meine Gastcousine und ich den mitzuschauen. Das war sehr, sehr lustig, denn irgendwann fingen wir an, die (sowieso schon total übertriebenen) Szenen mit unserem Leben zu vergleichen ("Bitte, lach nicht, mein Bruder und ich laufen im Urlaub auch immer mit Fisch-Waikiki-Kostümen herum und singen "Humuhumunukunukuakuwaka"!). ;DDD

Worüber ich aber eigentlich erzählen wollte, ist heute. Eigentlich ist der Tag ja noch jung. Für mich endete die Schule jedoch...so gegen 10h45.

Ich saß gerade neben meine lieben Wanda im Deutschunterricht und wir alberten ein wenig herum (wie es Standard ist im Deutschunterricht (sowas kann man einfach nicht ernst nehmen!)), als ich mir den Ellenbogen an meinem Ordner stieß. Musikantenknochen. Tut immer höllisch weh, vergeht aber nach ein paar Sekunden. Als jedoch die "paar Sekunden" verstrichen wurden, und ich Wanda gerade sagen wollte "Hey, ich habe mich gerade gestoßen und es tut so unnormal dolle weh..", wurde mir so übertrieben schwindelig und warm, dass ich meinen Kopf aufstützen musste.

Plötzlich war ich in der Westfalenhalle.
Ich weiß noch, dass ich während des Unterrichts einen Ohrwurm vom "Pharao-Song" aus den 10 Geboten hatte, und so war ich plötzlich mitten im Geschehen, um mich herum war gold und rot und alle sangen "Keine kränkt den Pharaooo.." und ich wusste: ich war in Dortmund.
Tja. War leider nicht so. (Fragt mich bitte nicht, woher dieser seltsame Moment dieser Erkenntniss seinen Ursprung findet!)

Das nächste, was ich wusste, war, dass das Klassenzimmer anders aussah als sonst. Es dauerte nicht sehr lange, bis mir bewusst wurde, wieso: ich starrte an die Decke und um mich herum war mein kompletter Deutschkurs verteilt. Mein Kopf lag auf den Knien meiner Deutschlehrerin und Fritz murmelte pausenlos auf mich ein "Amélie? Amélie? Hörst du mich? Amélie? Weißt du, wie du heißt? Weißt du, wie alt du bist? Amélie? Wie heißt deine Schwester? Wie viele Finger zeige ich?...".
Ja. Und dann musste ich plötzlich lachen. Die Situation war so subtil, so skuril, so seltsam, dass ich einfach lachen musste. Haha. Ich glaube, Wanda hielt mich für bescheuert. :D

Was ich danach erfuhr, war, dass ich vom Stuhl gefallen und mit dem Kopf auf dem Boden geschlagen war, dort ca. eine ½ Minute ohne Bewusstsein lag und pausenlos gezuckt habe. Warum? Fragt mich nicht, keine Ahnung. Ich habe wirklich keine Ahnung, wie das passiert ist, schließlich hatte ich mir nur den Ellenbogen gestoßen! 
Auf jeden Fall wurde sofort die Infirmière geholt (man glaubt es nicht, die haben hier 'ne eigene Krankenschwester!) und ich wurden in eine Art Krankenflügel, wie man es vielleicht von Harry Potter kennt, gebracht, wo ich auf einer Liege platziert und unter mehrern Decken (Schock-Schüttelfrost! ;)) wurde. Immer wieder wurde ich gefragt, wie es mir ginge, aber ich sagte, dass mir außer den Schmerzen am Kopf nichts fehlen würde.
Natürlich glaubte mir keiner.
Deshalb wurde doch tatsächlich ein Krankenwagen geholt (üübertriiieben!) und währenddessen mein Blutdruck überprüft (die nette Dame von der Infirmerie konnte nicht glauben, dass der Wert, den das Gerät anzeigte, richtig war und maß deswegen noch mal nach, aber davon wurde er leider auch nicht höher ;DDD). Natürlich machte sich wegen der ganzen Prozedur keiner die Mühe, die Tür zu schließen und mir ein wenig Privatsphäre zu schaffen, nein! Ich war schön der Lächerlichkeit preisgegeben! :p
Das Schlimmste kam aber noch, als ich dann doch wirklich in diesen blöden Krankenwagen einsteigen musste und mit Blaulicht und Tatü-Tata abtransportiert wurde! :DDDDD
So süß war es allerdings, als ich aus dem "Krankenflügel" herauskam und mein halber Deutschkurs und einige meiner Freunde davor saßen und besorgt fragten, ob alles in Ordnung sei. ;))
Während der Fahrt zum Krankenhaus war ein netter, junger Mann bei mir und fragte mir alle 2 Minuten, ob alles ok wäre. ;D
Außerdem stellte er mir so noch ein paar Fragen, von denen ich als erstes dachte, sie wären aus Interesse gestellt ("Was machst du hier?", "Wie lange bleibst du noch hier?", "Wie gefällt's dir in Frankreich?"), als sie jedoch in Fragen über meine Urlaubs- oder Zukunftspläne übergingen, musste ich genervt feststellen, dass er mich nur bei Bewusstsein halten wollte. ;DDDDD

In der Notaufnahme angekommen (und ich muss kurz hinzufügen, dass ich dieses Wort absolut unangebracht finde, wenn man dort nochmal mindestens 1½ Stunden sitzt und wartet! -.- Hätte man sich das ganze peinliche Tatü-Tata auch sparen können!), wurde ich erstmal gefragt, ob ich denn alleine laufen könnte und ich zuversichtlich ja sagte, also ließ man mich. Nach 2 Metern jedoch änderte der aufmerksame Rettungssanitäter seine Meinung und bereitete meinem schwindeligen Taumeln ein Ende, in dem er mir wortlos einen Rollstuhl in die Knie schob. ;DDDDD
Auf jeden Fall saß ich also noch ca. 1½ Stunden im Wartebereich, bis irgendwann eine Krankenschwester kam und mir genau dort noch mal den Blutdruck maß ("Tut mir Leid, es ist zur Zeit kein Zimmer frei, deswegen machen wir das jetzt einfach hier!" - und so war es die ganze Zeit, ständig wurde Blut abgenommen, Frakturen abgetastet, Verbände neu gewickelt - im Wartebereich!!) und mich fragte, wie es mir ging, ob ich Schmerzen hätte (mir fiel auf, dass alles nur im Skala-Bereich erfragt wurde: "Auf einer Skala von 1 bis 10, wie sehr sind ihre Kopfschmerzen / ihre Armschmerzen / ihre Schmerzen beim Auftreten / ihre Schmerzen bei körperlicher Belastung / ihre Schmerzen im Schwellungsbereich?!" - krank, oder?!) und ob ich allergisch/operiert/Diabetikerin sei &&&.
Tja. Nach meiner Antwort mit "7 bis 8, nein, nein, nein.", drückte sie mir noch zwei Schmerztabletten à 500mg in die Hand (ich glaube, ich bin ein wenig zugedröhnt ;DD) und ging wieder, wie lange ich noch bleiben musste oder was jetzt passieren würde, verschwieg sie mir. :p
Nach weitern 45 Minuten wurde mir mit den Worten "Hier, Ihre Gastmutter!" ein Telefon in die Hand gedrückt und ich wechselte ein paar Worte mit ihr (sehr viel konnte ich ja leider nicht erzählen, denn ich wusste weder wie lange ich noch bleiben würde, was noch untersucht werden würde, ob sie schon kommen könnte oder wie die Ergebnisse waren). Nach dem Telefonat suchte ich dann einen Arzt, dem ich das Telefon wieder in die Hand drücken könnte, aber der meinte nur "Nein, nein, behalten Sie es, wir müssen erst die zugehörige Schwester suchen, wenn es klingelt, ignorieren Sie es einfach!". ;DDDD
Jaja, die Franzosen, die.
Es klingelte tatsächlich und irgendwann war der Arzt, der im neben mir im Wartebereich eine Schulterfraktur behandelte so genervt davon, dass er es mir aus der Hand nahm und dranging. :DDD

Ja, und iiiiiirgendwann dann, wurde ich aus dem Wartebereich gerufen und sollte zu Zimmer B kommen, bis die Schwester feststellte, dass Zimmer B besetzt war: "Tja, dann machen wir das Gespräch einfach hier auf dem Flur." 

Es stellte sich heraus (wie ich ja nicht vor ungefähr 3½ Stunden auch schon behauptet hatte ;//), dass ich nur einen Schock und die Kopfschmerzen von dem Aufprall auf den Boden hatte, "Pas de soucis, c'est pas grave." und wenn meine Kopfschmerzen sich verstärken würden, sollte ich noch mal Bescheid sagen.
Ok. Dafür hatte ich also mein letztes bisschen Würde, dass ich noch hatte, heute morgen verloren? Um zu hören, dass eh alles gut war?!
Interessant. :DDDDDD

Jetzt bin ich übrigens zu Hause, mit einer Tasse Tee und meinem Buch in meinem Bett, um mich von meinem ersten Ohnmachtsanfall und meiner ersten Fahrt in einem Krankenwagen (und das beides noch in Frankreich! ;)) zu erholen. Mir geht es gut und keiner brauch sich Sorgen machen (was meine liebe Mama, nach dem sie von der Organisation sofort kontaktiert wurde, natürlich gemacht hat ;pp), das einzige, was stört, ist, dass ich heute dann schon wieder nicht joggen gehen kann (sowohl meine Gastmama, als auch Wanda würden mir den Kopf abreißen! ;DDDD). 

Tja. Sowas mach ich. Tjihi. "Fällt die einfach mal so in Ohnmacht." :DD

Bis dann,
bisous à tous,
Amélie! ♥

ps: "Amélie, wenn du nicht so rumgezuckt hättest und du nicht so hilflos und unansprechbar gewesen wärest, hätte ich dich glatt ausgelacht, dass du vom Stuhl gefallen bist!" :DDDD

pps: "In meiner Sanitäterausbildung hab ich gelernt, dass mein bei epileptischen Anfällen - denn genau so sahst du aus - den Menschen nicht festhalten soll, sondern alle gefährlichen Gegenstände aus dem Weg räumt. Also schob ich reflexartig den Tisch und den Stuhl weg, aber mein erster Gedanke war nur: Wie bekomme ich diese blöde Heizung von der Wand?!" :DDDDDDD


Samstag, 13. November 2010

Über Essgewohnheiten & Eiffeltürme.

Soooo. Also.
Nach 1½ Wochen melde auch ich mich mal wieder zurück (nachdem ungefähr 15 Leute in Panik ausgebrochen sind, ob ich denn noch leben würde, weil ich mich nicht melden würde (was ich natürlich doch getan habe, nur halt nicht hier.. :pp). Ok, ganz so dramatisch war es doch nicht, aber ich bekomme trotzdem immer wieder zu sagen, dass ich so lange nicht gepostet habe, also mache ich es mal heute. ;D

Gut. Es sind jetzt 10 Tage vergangen, und ich muss sagen: es ist fast nichts passiert. :D
Am Mittwoch nach meinem letzten Post hat hier die Schule wieder begonnen (ok, ich merke gerade: es ist doch einiges passiert :D) und ich muss wirklich beschämt zugeben: ich bin seltsam. 
Wo ich letztes Mal noch Glück im Unglück hatte, als ich um 7:44 aufgewacht bin und da sogar noch die ersten beiden Stunden ausfielen, war mir das Glück am ersten Tag nach den Ferien leider nicht vergönnt. Ich glaube, die Tage nach den Ferien kommen mir hier nicht zu Gute. :DD
Denn am Mittwoch schaute ich auf die Uhr und es war..9:36. 
Ja. Die Schule hatte um 8h00 begonnen, mein nächster Bus für um 9:48, man läuft zur Haltestelle ca. 8 Minuten - Fazit: ich hatte 4 Minuten Zeit mich fertig zu machen, um dann eh zu spät zu kommen!
Gut. Als ich dann gerade dabei war, die Treppen herunter und aus dem Haus zu stürmen, fing mich mein Gastvater ab und meinte "Oh, dich habe ich ja gar nicht gesehen.", worauf ich nur erwiderte "Ja, ich mich auch nicht!" (es stimmte lustigerweise, das erste Mal, dass ich mich an diesem Tag sah, war auf der Toilette im Café, wo wir unsere Freistunde verbrachten!) und "Ich glaube, ich habe ein großes Problem!". 
Na gut, so groß war im Endeffekt das Problem gar nicht, mein Gastpapa schrieb mir einen Absence-Schein (den man den Lehrern vorlegen muss, wenn man zu spät kommt oder abwesent war) und meine Mathelehrerin fragte mich am nächsten Tag nur "Und, geht's dir jetzt besser?!". ;DDDDD

Ja. Während der nächsten 2 Tage ist eigentlich nicht wirklich viel passiert (ich hatte eine kleine Depressions-Krise, tröste mich mit Keksen und hatte anschließend eine Gewichts-Depressions-Krise ;DD - Georgia, Wanda und ich ließen den Startschuss für unsere Diät-Wette fallen ("Wer bis zum 23.12. (Weihnachten musste wieder erlaubt sein, gedankenlos essen zu können! :D) am meisten abgenommen hat, gewinnt ein paar Schuhe!" ("Girls, die Wette soll ja doch noch ein wenig feminin bleiben!" - Zitat Georgia. ;)) - es gab eine kleine Kältewelle mit morgendlichen 4° (Zitat meiner Gastmutter: "Danke, Deutschland!" ;DDDD), die aber inzwischen wieder verzogen ist (gestern, heute, morgen: 20° :))). Am Samstag waren meine Gasteltern und ich bei den Nachbarn (das heißt bei meinem Gastonkel, meiner Gasttante, meiner Gastcousine und meinem Gastcousinenhund) zum Raclette essen eingeladen. Das war ehrlich gesagt richtig toll. Es macht so viel Spaß, neue Kontakte zu knüpfen und von morgens bis abends französisch zu sprechen und wenn man das alles dann noch mit Raclette und einer anschließenden (selbstgemachten) Eisbombe kombiniert, bin ich einfach nur glücklich! :))))))))

Dazu muss ich übrigens auch noch mal kurz eine kleine Anekdote erzählen... :p
Am Freitag während einer Freistunde saßen nämlich Wanda, Fritz & ich mit unserer französischen Freundin Alix im Café und Fritz erzählte irgendwas von seinem gestrigen Abendessen. Wanda erwiderte darauf "Oooh mein Gott, wie lecker!" und ich meinte nur schlicht "Mag ich nicht." :DD
Daraufhin startete eine riesige Debatte darüber, was ich alles nicht mag und was es für Köstlichkeiten auf dieser Welt gäbe, die ich nicht essen würde.
Nach ungefähr 40 Minuten Auflistung und Ausfragung von Fritz, was alles dazu gehören würde, machte Alix das Fazit "Gut, also Amélie mag nichts. Außer Äpfel & Schokolade."
Tags darauf beim Raclette-Essen-Treff wurden mir einige Antipasti angeboten und ich probierte sie. Meine Gasttante fragte mich dann, ob ich es mögen würde, und als ich nickte, sagte meine Gastmutter ganz lässig "Die Amélie, die mag alles." ;DDDDDDDDDD
Gut, bei dem, was die auch an Köstlichkeiten alles kochen, mag ich wirklich alles und hab bis jetzt noch nichts "nicht-gegessen", außer ein paar Champignons (von denen sie wussten, dass ich sie nicht mag und deshalb gesagt haben, ich könnte sie überlassen!). Tjaja, so unterschiedlich sind die Meinungen auf dieser Welt. Die einen sagen, ich möge nichts, die anderen sagen, ich möge alles. ;ppp

Am Wochenende habe ich außerdem noch fleißig Italienisch gelernt, und habe mal wieder gemerkt, wie sehr mir diese Sprache gefällt. Wie sehr mir generell Sprachen gefallen und wie sehr es mir gefällt, Sprachen zu erlernen (Vero: Spanisch ruft! ;)))). Außerdem habe ich am Sonntagabend für meine Gastfamilie gekocht und es gab gefüllte Cannelloni mit Spinat und Ricotta - überbacken! :) Es war unglaublich lecker, und meiner Gastfamilie hat es auch sehr geschmeckt. "Gut, am morgen kannst du ja dann jeden Tag kochen, dann hab ich keine Arbeit mehr!" (Jaja, mein Gastpapa, der.) ;DD
Außerdem gab es am Sonntag mal wieder großes Familientreffen via Skype - ich liebe euch so sehr, alle miteinander! - und mir ist wiedereinmal aufgefallen, wie riesengroß die kleine Karolina geworden ist. ;) 
Ach, und Oma&Opa: den Bildern zufolge ist Dresden sehr schön, die Karte gefällt mir gut! Danke dafür! :))))

Apropos Familie:
HAPPY BIRTHDAY TO YOU,
HAPPY BIRTHDAY TO YOU,
HAPPY BIRTHDAY liebe Sabrina,
HAPPY BIRTHDAY TO YOU!
Alles Gute zum 30.! :))) :***

Musste ich ganz kurz loswerden, denn heute ist großer Party-Tag. ;)


Die Schulwoche war eigentlich wie immer, ruhig wäre jetzt vielleicht das falsche Wort, weil unser Lieblingsfranzösischlitteraturlehrer mal wieder einen seiner seltsamen Wutausbrüche hat, wo die Klasse durch minimales, 30-minütiges Geschrei daran erinnert wird, dass es den Unterricht aufhält, wenn man sich unterhält (bis jetzt hat sich noch keiner getraut ihm zu sagen, dass es den Unterricht ein klitzeskleines bisschen mehr aufhält, wenn er darüber einen halbstündigen Vortrag hält..). Heißt: es ist alles beim Alten. ;)
Am Dienstag haben wir unsere 5stündige Pause dazu genutzt, uns es im Grünen Café (wie wir es immer liebevoll nennen) gemütlich zu machen und im Park zu entspannen. Naja, Entspannung läßt diese Stunden ein wenig zu gechillt erscheinen, denn das sind sie gar nicht immer. Meistens probieren wir mit allen Mitteln die blöde Zeit totzuschlagen (denn 5 Stunden ziehen sich echt unglaublich!) oder -  wie diese Woche ausnahmsweise - uns vor der Kälte zu retten. Also: nur weil wir 5 Stunden frei haben, heißt das noch lange nicht, dass wir nicht lieber in der Schule wären, so seltsam das auch klingt. ;')
Außerdem ist zu guter Letzt noch die eine Stunde Französisch ausgefallen, auf die wir die 5 Stunden gewartet haben. Also hätten wir quasi um 10 nach Hause gehen können, aber nein, sowas wird uns immer erst dann gesagt, wenn wir wieder an der Schule sind. :// ;D


Am Donnerstag, das heißt am 11/11/10, war hier nationaler Feiertag (und wie ich am Mittwochabend von Mami erfahren habe, ist das ja auch das Datum des St. Martins-Tages :)) und deshalb hatten wir keine Schule. Generell war alles irgendwie so feiertagsmäßig geschlossen und wie ich morgens feststellen musste, sind noch nicht mal die Buss gefahren (wie es auf der Busverbindungsinternet so ganz sicher nicht stand! Die sagte nämlich, dass die Busse nach dem Sonn- & Feiertagsplan fahren würden - Pusteblume!). 
Wanda, Fritz und ich haben nämlich beschlossen, den freien Tag dazu zu nutzen mal aus Avignon raus zu kommen und eine Stadt zu besuchen. Die Wahl fiel auf "Arles", die Fritzens Gastfamilie vorgeschlagen hatte, und auch meine Familie bestätigte, dass die Stadt sehr, sehr schön sein sollte.
Glücklicherwese war an dem Tag unglaublich schönes Wetter und es war warm und sonnig - es war perfekt für einen Ausflug! :)))
Wanda nahm noch ihre französische Gastschwester mit und so wollten wir uns um 11h30 am "Gare Avignon Centre" treffen, und von da aus den Zug nehmen, der uns nach Arles bringen sollte.
Tja. Ich hatte mir auch am Vorabend dann eine Busverbindung herausgesucht, so dass ich pünktlich um 11h25 am Bahnhof ankommen würde und machte mich zeitig zur Bushaltestelle auf. 
Als dann aber nach 20 Minuten immer noch kein Bus kam, kam es mir sinnvoll vor, mich zu Fuß Richtung Innenstadt zu begeben ("Vielleicht kommt ja noch einer auf dem Weg.." Hm-mh. Sicher.) 
Man muss dazusagen, dass ich wirklich noch rechtzeitig ankam, denn der Zug hatte 20 Minuten Verspätung, so dass ich genügend Zeit hatte, durch mein Dörfchen, über die Pont und durch Avignon zu wandern. :)

Als dann der Zug kam, waren Wanda und ich erstmal meega aus dem Häuschen, denn es stellte sich heraus, dass die Bahn kleine "Compartiments" hatte, was heißt, dass ich zum ersten Mal in meinem Leben ein richtiges Abteil außerhalb der Harry-Potter-Filme sah. Und sogar drin sitzen durfte. ;))

In Arles angekommen, hatte erstmal keiner der vier anwesenden Personen eine Ahnung, wo wir hinmussten (vorzeitiges Erkundingen gehört einfach nicht zu unseren Stärken :p), deshalb maschierten wir einfach mal drauf los. ;)
Da wir vor Mittagszeit losgefahren waren, hatten wir alle mäßig Hunger und machten uns schnell auf die Suche, nach einem günstigen Restaurant (was in Arles als absolute Touristenstadt, aber schon in Frankreich generell super schwierig ist!) und irgendwann fanden wir ein süßes Etwas, was Pizzen ab 9,40€ an- und außerdem eine schöne Aussicht auf das Amphitheater von Arles bot. Arles ist nämlich eine altrömische Stadt mit einem Amphitheater und kleinen Arenaruinen und -museen. Wie schon gesagt, es ist eine kleine, süße Touristenfalle, aber eigentlich sehr, sehr schön (vor allen Dingen bei gutem Wetter :ppp). 


Wir besuchten tatsächlich das Amphitheater, denn das ist ja schon irgendwie obligé, wenn man so eine Stadt besucht. Es war total klasse, denn von oben hatte man eine grandiose Sicht über ganz Arles (durch welches übrigens auch die Rhône fließt) und wir verbrachten bestimmt 2 Stunden nur mit Fotos Machen, durch die Gänge Irren und auf den Bänken der Arena Sitzen und Entspannen. :))


Später suchten wir dann noch ein kleines Café und dort setzten wir uns (natürlich draußen ;p) auf eine heiße Schokolade hin und abends um 17:52 fuhr der Zug wieder Richtung Avignon ab. (Natürlich hatte auch der Verspätung, so dass ich den eh schon letzten Bus, den ich hätte nehmen können, verpasst habe und ich meinen Gastvater anrufen musst, ob er mich bitte abholen könnte - "Pas de problème, j'arrive." ;))
Der komplette Tag war sehr, sehr schön und ich habe es genoßen, aus Avignon raus zu kommen und mal etwas Neues zu entdecken. :))

Natürlich ist auch mal wieder ein Schattenfoto entstanden. ;pp ;D

Zwischendurch muss ich übrigens noch unglaublich gute Zitate vom Tag einbringen, denn die sind so geil, dass man sie der Welt nicht verschweigen darf. 
Ok, vielleicht sind sie auch nur für die Beteiligten so gut, aber quand même. :p
Zum Einen haben wir auf dem Rückweg darüber gesprochen, warum man denn am 11/11 einen Feiertag macht und Mélissa erklärte uns, dass das der Tag war, an dem Frankreich den ersten Weltkrieg gewonnen hatte. Dann fragte sie noch "Feiert ihr in Deutschland denn nicht das Ende vom Krieg?!" und Fritz erwiderte nur "Nein, ich glaube, irgendwas Schlechtes ist passiert...ich weiß gerade nicht mehr was...irgendwas, warum die Deutschen den Tag nicht feiern..." ... "Ach ja: wir haben den Krieg verloren." :DDDDDDDDDDD
Das erklärt dann auch, warum die Franzosen den Tag feiern und die Deutschen nicht. ;DD

Außerdem muss ich noch kurz auf die Reiselust des Eiffelturms aufmerksam machen. Der ist nämlich, laut Wanda und mir (einstimmig und im Chor) in Avignon. ("Aber wo ist denn jetzt der Eiffelturm?!" (Fritze) - "In Avignon!" ;DDDD).

Und zu guter Letzt wurde Wanda endlich erklärt (nach inzwischen 2½ Monaten Aufenthalt hier), was denn dieses seltsame R F auf den ganzen wichtigen Häusern in Frankreich bedeutet. "République Française.", meinte Mélissa nur (ich glaube, ein bisschen zweifelnd an Wandas Intelligenz ;ppp). :DD
Jaja, die Deutschen in Frankreich, das ist schon immer so 'ne Sache. :p

Heute, das muss ich gerade mal hinzufügen (und zwar mit einem unendlich traurigweinenden Auge, und einem, was es nicht mehr erwarten kann, ihre Lieblingsmenschen wiederzusehen), ist übrigens der Tag, wo die Hälfte des Aufenthalts in Frankreich vorbei ist.
Das heißt, dass ich heute in genau 2½ Monaten wiederzurückkomme. 
Ich weiß ganz ehrlich nicht, wo die Zeit hin verschwunden ist, denn diese 2½ Monate sind glaube ich am schnellsten vergangen von allen 2½ Monaten die ich bisher in meinem Leben erlebt habe! Es ist unglaublich, dass das schon die Hälfte gewesen sein soll und inzwischen fängt das Bangen vor der Abreise an. Ich weiß, ich weiß, es sind noch 2½ Monate, was heißt, dass die ganze Zeit, in der ich hier war, noch mal kommt, aber trotzdem ist die Vorstellung erschreckend.
Moitié heißt das übrigens auf französisch, und genau so steht es auch in meinem Kalender. Darunter hat übrigens meine deutsch-französische Freundin Marie (ihr Vater ist deutsch, ihre Mutter französisch) ein kleines, dezentes "Nein! Geh' nicht weg! :'(" geschrieben, was ich unglaublich süß fand. ;))

Also: es geht mir hier wirklich richtig, richtig gut, aber die Zeit ist mal wieder stärker und drängt sich immer öfter in mein Bewusstsein. Zudem bekomme ich in regelmäßigen Abständen, kleine, herzzerbrechende Nachrichten von Leuten wie meiner Vero (♥), Jessie und Hendrik, dass ich mich doch bitte beeilen soll, schnell nach Hause zu kommen. ;) Ich bemühe mich, ihr Lieben, aber vorerst genieße ich noch ein wenig die Zeit hier, wenn das gestattet wird. ;p

Ich vermisse ganz schrecklich meine Donya, die ich unendlich lange nicht mehr gesehen habe. Leider hat sie mir gestern geschrieben, dass sie mich nicht mehr vermisst, was mich in eine weitere kleine Depression gestürzt hat. ;D
Schön, dass du über mich hinwegbist, Süßi, aber du fehlst mir trotzdem noch, also streng dich bitte an, damit ich endlich mal wieder mit dir telefonieren kann! ;pp

Außerdem möchte ich noch meine Strahle-Kathi grüßen, die mir immer öfter schreibt (was ich über die Maßen toll finde :))). Ich hätte noch den Vorschlag, dass du einfach auf dem Rückweg von Frankfurt bei Düsseldorf vorbeischaust. ;ppp

Channy, du bist eh die Coolste (mehr brauch' ich da nicht zu sagen ;)), du fehlst mir, Lara (wieder mal perfektes Timing, meine Liebe :pp), ich hab' dich sehr lieb, Lea: wär schön, wenn du dich mal melden würdest (:DDD), denn auch wenn du inzwischen andere Menschen hast, die dich ablenken, ich lebe auch noch. ;DDD

Ich liebe meine Familie und wünsche allen heute Abend viel Spaß, und dir, liebe Sabrina, einen schönen Tag und ein tolles Fest. ;))

Bisous à tous,
Amélie! ♥

ps: Liebste Grüße auch an meine "große Freundin" & meine gute, gar nicht alte Klavierlehrerin. Wie geht's dir & Klara? :p :)))))))

pps: Tja, und während ich hier diesen wunderbaren Post schreibe, ist mein zweites Ich bereits auf der Jogging-Strecke, denn eigentlich wollte ich von 16h00 bis 17h00 laufen gehen, bevor wir heute Abend bei meinem Gastonkel (er hatte gestern Geburtstag und feiert deswegen ein bisschen) uns die Bäuche vollschlagen. Mh. Hat nicht so ganz geklappt... ;pp


   













Tja. Das sollte mal ein Gruppenfoto werden. Gäbe es doch nur 
einen Selbstauslöser, der länger dauert als 2 Sekunden...







Dienstag, 2. November 2010

Über Wortfindungsstörungen & Amerikaner.

Salutsalut. :)))


Alsooo. In diesen weiteren Ferientagen ist wieder so einiges passiert und ich hoffe inständig, dass ich noch alles zusammen bekomme... ;))

Zu erst einmal war ich am Donnerstag bei der Wanda (♥!) und wir wollten etwas backen. Keine Ahnung was, hauptsache, wir backen zusammen. Das war so unser Plan. Also wurde ein bisschen im Internet recherchiert und nach einer kurzen Weile von ungefähr 1½ Stunden konnten wir uns auf Amerikaner einigen. Also, das Gebäck. :D

Mhhhhhh, trèèèès bien! :)))))))

Das Rezept, welches wir aus einem Hobby-Backforum geklaut hatten, wo Frauen, die zu wenig Arbeit haben, ihre Erfahrungsberichte niederschrieben ("Dieses Rezept ist aus dem Backbuch XY und ich finde es wirklich klasse!", "Gestern habe ich den Kuchen XY gebacken, der war echt lecker!", "Für das Wochenende vom 16./17. würde ich gerne backen, hat jemand eine Idee?!" - wie gesagt: die haben alle zu wenig zu tun!), hörte sich sehr vielversprechend an, außerdem stand darunter: simpel, 15 minuten
 
Gut, dass wir insgesamt ca. 2 Stunden schon nur mit der Teigherstellung beschäftigt waren, das konnte ja keiner wissen.
Auf jeden Fall hatten wir wieder mal unglaublich viel Spaß (was man auf den Fotos glaube ich, gut erkennen kann. :pp).
Zwischendurch mussten wir noch einen kleinen Abstecher zum Gemüsemarkt um die Ecke machen, denn wir hatten keine Zitronen mehr für den Zuckerguss. 

Im Endeffekt waren die Amerikaner auch wirklich richtig, richtig lecker, muss ich sagen. Haben wir gut gemacht! ;))
 
Zwischendurch wurde - natürlich - wieder gestrickt, und ich finde wirklich, dass ich mich seit dem letzten Mal schon sehr verbessert habe. Also, ich weiß ja nicht, wie Wanda das sieht, aber man konnte schon mal mehr erkennen als einen Haufen Knoten an einem Stäbchen... ;DDDD

Üüüüübrigens: ich habe heute ein wunderwunderwunderschönes Geschenk von meiner Wanda bekommen: mein Schal ist endlich fertig! Er sieht total klasse aus und ist superlang und ganz warm. :))))))))))))
Merci beaucoup, ma coquine. :p ♥

Ok. Weitergeht's. Am Freitag haben Wanda und Fritz mich bei mir zu Hause besucht und wir haben zusammen "Inglourious Basterds" geguckt. Also eigentlich nur zur Hälfte, weil sie danach schon wieder gehen mussten. 
Aber es war schon ziemlich witzig, wenn man uns gesehen hätte, wie wir zu dritt auf ca. 1,40m Bettfläche gequetscht saßen, jeder so halb über dem Anderen, damit wir nicht runterfallen... :DD
Und ich muss wirklich sagen: die Mischung aus Brad Pitt und Til Schweiger...warum ist da nicht jemand eher drauf gekommen?!


Samstags waren wir dann nachmittags und abends bei Wanda, also Fritz und ich (Georgia war leider verhindert (in Form von zwei Franzosenjungen, die erst  mit ihr essen und dann ins Kino wollten... :DDDDD), und wir wollten kochen. 
Also, naja. Wir wollten, halt. Bis ich erstmal bei Wanda war, waren bestimmt schon 1½ Stunden vergangen. Ich bin nämlich dieses Mal mit einem anderen Bus als normal zu ihr gefahren, wusste aber nicht, wann die Haltestelle kam. Leider hatte ich nicht sehr viele Gefährten im Bus, so wurde die Haltestelle, wo ich eigentlich hätte aussteigen müssen, nicht angezeigt und der Bus für vorbei. Das merkte ich aber erstmal gar nicht. Als ich irgendwann dann ganz alleine nur noch so vor mich hinfuhr und der Bus irgendwann den Motor ausstellte, viel mir auf: Endhaltestelle. 
Mh. Blöd. Also bin ich umgestiegen, hab den Bus wieder in die andere Richtung genommen und Wanda angerufen. Die hat mir dann ungefähr erklärt, wann die Haltestelle kommen würde und tatsächlich fand ich sie auch. Von da aus suchte ich dann per Zufallstaktik die richtige Richtung zu ihr, und tatsächlich kam ich auch wirklich bei ihr Zuhause (irgendwann mal) an. 

Danach ging jedoch alles relativ schnell, denn da wir schon am Vorabend lang und breit ausdiskutierten, welches Gericht es sein sollte, war das Rezept schnell gefunden: Überbackene, gefüllte Pfannkuchen mit Spinat in Tomatensoße (uuuultraaaaa lecker!).
Auch dieses Mal hatten Wanda, Fritz und ich seeeeeehr viel Spaß in der Küche, und so wurden wir nicht nur superpünktlich um 20h00 fertig, sondern es wurde auch noch richtig lecker! (Ich habe übrigens von Meisterin Wanda gelernt, wie man die Pfannkuchen fliegend wenden kann, super cool! :DDDD)

Am Sonntag war meine Gastschwester, Livia, da und sie, Régine (meine Gastmutter) und ich haben den Film "L'étrange histoire de Benjamin Button" (Der seltsame Fall des Benjamin Button) geschaut. Natürlich auf Französisch. Ich muss stolz gestehen, dass ich so gut wie alles verstanden habe, darüber war ich ultraglücklich. ;pp


Tja. Gestern gab es ein Ultra-Mega-Riesen-Familien-Skype-Gespräch, denn bei meiner lieben Evaa wurde Kaffe getrunken - mit der ganzen Familie! :))
Es war so wunderbar euch alle zu sehen, ich war total glücklich, so mitten dabei zu sein, obwohl ich mehr als 900km entfernt bin. ;))
Und: Klein-Karolina kann schon Ami sagen, das finde ich persönlich ja besonders cool. ;)))


So. Heute haben Wanda und ich uns ein weiteres Mal in Richtung Montfavet aufgemacht um den letzten Ferientag Teetrinkend und Spekulatiusessend bei Fritz & Georgia zu verbringen. Also. Erstmal haben wir die ersten drei Busse verpasst und kamen deshalb 1½ Stunden später als geplant an. Aber das war nicht so schlimm. Denn wir wurden eh nicht erwartet. :DDDDDDDDD
Als wir nämlich dann vor dem süßen Häuschen der Familie standen, und nach mehrmaligem Klopfen keiner zum Hereinkommen antwortete, traten wir einfach ohne Genehmigung ein. Leider fanden wir das Haus still und anscheinend ohne jegliche Bewohner vor. Naja, dachten wir, wir kennen uns ja aus, machten uns also erstmal einen Tee und fanden auch schnell ein kleines Keckschen für jeden. ;DDDDDD
Es ist wirklich schon gut, wenn man ein bisschen flexibel ist und sich in fremden Küchen auskennt!
Naja, wie dem auch sei, als unser Tee fertig war und wir es uns auf dem Sofa gemütlich machen wollten, hörten wir von oben eine gedämpfte Stimme...
Ist schon mal immer ein gutes Zeichen. :DDD
Als wir also nachschauten, wer da so war, fanden wir Fritz in seinem Zimmer am skypen. Er wusste nicht, dass wir schon da waren, und außerdem dachte er, dass Georgia da wäre um uns zu empfangen. War sie aber nicht, denn sie kam ca. 20 Minuten später wieder vom Joggen. 

Es war im Großen und Ganzen schon ziemlich amüsant, wie Wanda und ich durch's quasi fremde Haus getigert sind und uns pudelwohl und vollkommen wie zu Hause gefühlt haben, obwohl kein Mensch aufzufinden war.. :pp

Auf dem Rückweg dann, hatten Wanda und ich mal wieder ein höchst lustiges Gespräch. (Wie schon so oft, stellten wir wieder mal fest, wie absolut identisch wir uns sind - nicht vom äußerlichen (außer unsere Beine, nicht wahr, Wanda?! ;pp), sondern einfach von unserer kompletten Art! Teilweise denken und sagen wir sogar im gleichen Moment exakt das Selbe! Gruselig, aber absolut cool. Quel hasard, effrayant! ;)))
Ich wollte nämlich gerade sagen, wie cool ich es finde, wenn man auf dem Klavier einfach ohne Noten drauflosspielen kann, und dass ich es auch umbedingt mal können möchte. Naja. Das war ja jetzt nicht so schwer. Aber ein Wort zu finden, dass sich anhört wie investieren, imponieren oder imitieren ist doch gar nicht so einfach. 
Also, man muss sich das mal wirklich so bildlich vorstellen, wie zwei Mädels im Bus sitzen, angestrengend nachdenken um ein Wort ihrer Muttersprache zu finden, bis eine ruft "Ich hab es!" und die andere nur erwidert "Warte, nicht sagen, nicht sagen, ich will es selber finden!".  :DDDDDDDDDDDD
Nach geschlagenen 5 Minuten kam auch Mademoiselle N°2 drauf, dass das süße Wort improvisieren das beschreibt, was sie vom Klavierspielen erzählen wollte. Natürlich wusste ich danach nicht mehr, was ich über das Improvisieren erzählen wollte.


Morgen geht hier wieder die Schule los und ehrlich gesagt: ich habe jetzt schon keine Lust mehr! :D
Eigentlich ist der Unterricht ja hier wesentlich gechillter als in Deutschland, aber die mir gefällt die Art und Weise des Unterrichts immer noch nicht, das muss ich ganz ehrlich sagen!
Naja. Wir haben in der 1. Stunde Deutsch, ich denke, das geht gerade noch so. ;pp

Witten fehlt mir ein bisschen, wie gerne wäre ich für ein paar Tage mal wieder in Deutschland.. :))
Sonst geht's mir aber wirklich prima hier & ich genieße jeden Tag (denn wie Wanda mir regelmäßig berichtet, sind bald schon die Hälfte rum :'( ).

So. 
An meine Stellas:ich hoffe, bei euch geht es bald wieder bergauf. Und Franz: werd wieder gesund, und zwar schnell! ;p
An meine liebe Mimi: ich denke oft an dich & hoffe, dass bei dir alles klar ist. :)
Außerdem vermisse ich meine süße aller süßesten Kathis: ich hoffe, dass es dir in Kanada-Land so richtig gut geht! Bisous à toi! :*
Heute muss zudem auch mal meine riesengroße Familie grüßen: ihr seit so wunderbar, es war schön euch alle wiedergesehen zu haben! :))))

& ich liebe meine Schwester, die die Allerbeste ist. Du fehlst mir jeden Tag.


Bisous à tous,
Amélie! ♥

ps: Liebste Grüße auch an Herrn & Frau Poth, die diesen Eintrag bestimmt bald wieder vorgelesen bekommen. ;))))






Gut, zwischendurch landet der Teig auch mal im Gesicht... ;DDDDD











Müsli-Kakao. ;D