Tja. Wieder ist eine Woche rum. (Krass!). Die Zeit vergeht hier schneller, als Wanda ihr Bueno staubsaugen kann & wieder mal ist ein bisschen was passiert.
Zum Beispiel hatte ich heute meine erste Tanzstunde. (Aber dazu später!)
Zu erst ein Mal:
mein liebstes, altes Ehepaar, alles Liebe nachträglich zum Jahrestag! ;**
Nachdem ich herausgefunden hatte, dass es leider keine Karten mehr für das Pony Pony Run Run-Konzert gab, auf das meine Gastschwester mich mitnehmen wollte, musste ich zudem noch feststellen, dass Sam, ein guter Freund aus meiner Klasse, sehr wohl noch Karten bekommen hatte. So musste ich mir einen ganzen 10-Stunden-Schultag lang ständig anhören "Aaach, heute Abend ist so ein tolles Konzert, hmm..." "Tut mir Leid, Marion, heute Abend kann ich nicht, weil da bin ich auf dem Konzert." "Ach, Amélie, wird das ein langweiliger Abend für dich.. - ganz im Gegensatz zu mir, natürlich.." "Ach, ich freue mich schon soo auf heute Abend.." -.- ;DDD
Jaja, ärgern konnte er mich damit jedes Mal. :p "Ich mach' auch ein Video!" ;D
Am Samstag war ich mal wieder in der City (;D) und wollte mich mit Wanda & Fritz treffen, aber weil die Beiden noch nicht da waren, beschloss ich vorher einen kleinen Abstecher zur Stadtbibliothek zu machen, bei der ich neulich einen Ausweis habe mir anfertigen lassen. Nach ein bisschen Herumstöbern, fiel mir auf, dass sie nicht ganz so bestückt war, wie ich es mir erhofft hatte (die Abteilung der "Langages étrangères" war mickrig! Was Deutsches hatte ich mir ja noch nicht mal erhofft, aber noch nicht mal im Englischen waren ein paar interessante Werke dabei!), deshalb entschied ich mich ganz einfach für die englische Version des 2. Biss-Bandes. Also lese ich zur Zeit auf Englisch. ;))
Als Fritz und Wanda dann kamen, schlenderten wir ein wenig durch die Straßen, jedoch war es nicht ganz so gemütlich (kalt! Regen! Keine Winterschuhe! Pfützen! Eklig!) deshalb beeilten wir uns in Richtung Weihnachtsmarkt zu kommen, in Hoffnung auf Tee & Glühwein.
Tja. War leider nicht so. Der "Weihnachtsmarkt" war nämlich gar kein Weihnachtsmarkt, sondern nur ein Wochenends-Delikatessen-Fake-Weihnachtsmarkt und hatte weder Tee noch Glühwein "und noch nicht mal 'ne Wurscht!";DD
Jaja. War nicht so nicei.
Auf dem Weg zu einem Café dann, bemerkten Wanda & ich das "50%"-Schild bei NafNaf (wunderbarer Laden ;))) - natürlich - ! - gab's da kein Halten mehr.
Fritz, ganz der Mann in der Partie, stellte sich dann mit seinem Regenschirm draußen vor den Laden, mit den Worten "Aber beeilt euch, ja?!". Klar. Sicher.
Hat dann auch ungefähr 'ne
Der Arme, der.
Am Sonntag war ich mit meiner Georgia verabredet; wir wollten ins Kino gehen.
Also brach ich zeitig mit meiner Gastfamilie auf, denn sie wollten mir noch den Weg zeigen.
Das war eine gute Idee, denn das Kino war...tja, sozusagen null ausgeschildert. Aber ich meine, als internationales Kino kann man doch davon ausgehen, dass Touristen im Hinterhof des Papstpalastes nachsehen, ob sich dort vielleicht ein kleines, unscheinbares Kino, das wie ein Café aussieht, befindet. Oder nicht?!
Anscheinend schon.
Wie dem auch sei - ich habe es gefunden. Also, wie gesagt, es ist ein unglaublich kleines, unglaublich süßes, unglaublich altes, unglaublich nostalgisches und unglaublich tolles Kino mit freundlichem Personal und wirklich süßen Kinosälchen. Es laufen dort Filme aus den unterschiedlichsten Ländern, alle mit französischen Untertiteln, damit unsere französischen Freunde auch was verstehen. Jedoch bleibt der Film original "besounded", so dass quasi der Film für zwei Sprachen zugängig ist.
Als ich dann neulich die Programmzeitschrift dieses süßen Kinos durchblätterte, stieß ich auf den Titel "Les rêves dansants", was soviel wie Tanzträume bedeutet. Es stand schon nach dem Lesen des Titel fest, dass ich ihn anschauen werde, ganz gleich, woher er kommt.
Und wie es der 'hasard so will, kam dieser Film aus Deutschland. Ja. Wahrhaftig und tatsächlich.
Es war ein Film über und von Pina Bausch, die ein Jugendprojekt für ein Tanztheater startete, und diese Vorbereitungen und auch Ausschnitte der Aufführung zeigte.
Ich wusste nicht, was auf mich zukam, doch als einer der Jugendlichen anfing zu reden, war alles klar. Ich musste nicht erst die Schwebebahn und einige bekannte Plätze der Wuppertaler Innenstadt sehen, um zu wissen, dass dieser Film im Pott spielt. (;DDD). Ja, wahrhaftig, es war ein Film, dessen Dreharbeiten in Wuppertal stattfanden, eine Stadt gerade mal 15 bis 20 Minuten meiner geliebten Heimatstadt entfernt!
Ihr könnt euch wirklich - wirklich! nicht vorstellen, wie home ich mich fühlte, als ich das vertraute "Assi-Jugend-Ruhspott-Deutsch" hörte und die halbwegs bekannten Plätze in Wuppertal sah. Wirklich nicht! Gefülte tausend Mal musste sich Georgia also ein flüsterndes "Oh, Georgia, I'm feeling so home!" anhören. ;)))
Es war ein toller Nachmittag und als der Film vorbei war, beschlossen wir noch, uns einen guten, französischen Nutella-Crêpe zu gönnen - den 3. Crêpe, den ich in meiner kompletten Aufenthaltszeit hier gegessen habe! Schon seltsam, da fährt man in das Land der Crêpes und isst sie nicht. ;pp
Es tat so gut und es war so lecker, dass ich mal wieder dachte "Danke, Deutschland, für die Haribos und den Kartoffelsalat, aber an echtfranzösische Crêpes mit Nutella kommst du einfach nicht heran!" :)))))
Als ich dann nach Hause kam (ich wurde von meinem Gastvater abgeholt, weil das avignonische Bussystem mir keinen Bus mehr vergönnte), war erstmal großes Geburtstags-Familientreffen. War schon ein wenig bizarre, da kommt man nach Hause, denkt sich nichts böses und plötzlich sitzen in unserem Wohnzimmer um die 15 Leute. ;D
Meine Gastschwester hatte nämlich am Samstag Geburtstag und so wurde Kuchen gegessen, Geschenke verteilt und seltsame Fruchtalkohole getrunke (mir wurde netterweise der Kirschsaft angeboten, da war ich schon sehr dankbar ;)). Wie immer war ich überrascht, wie unglaublich freundlich ich in die Gemeinschaft aufgenommen wurde, alle waren überaus nett und unterhielten sich mit mir. ;)
(Mein Gastgroßvater wünschte mir beim Abschied noch eine weiterhin schöne Zeit, "obwohl ich ja eigentlich gar nicht möchte, dass du gehst." - ist das nicht süß?! :)))
Meine Gastschwester war über die Maßen begeistert über mein Geschenk (da ich sie bis jetzt nicht so gut kenne, wusste ich nicht, was sie gerne mag und entschied mich deshalb für ein "Beauty-Pflege-Geschenke-Set" von Yves Rocher, da ich im Badezimmer so etwas in der Art - fast leer - gefunden hatte) und erzählte mir, dass sie "so etwas total liebe!" ;)
Hab' ich ja alles richtig gemacht. :p
Heute nach der Schule betrat ich zum ersten Mal in meinem Leben das "Conservatoire National de Danse".
Es dauerte fast einen Monat lang, aber jetzt ist es doch tatsächlich geschafft: ich bin angemeldet!
Ich weiß nicht, ob es die konservatorische Strenge oder die französische Trödeligkeit mit Hang zum Verlieren jeglicher - wichtiger - Dokumente, die es mir nicht gestattete eher anzufangen, aber nun endlich ist es soweit und ich darf wieder das tun, was nicht nur mein Körper, sondern auch ganz besonders mein Kopf seit fast einem halben Jahr vermisst: das Tanzen!
Leider stand heute jedoch noch nicht wirklich das Tanzen auf dem Plan, denn heute betrat ich die "heiligen Hallen" (und so wird das Konservatorium wirklich hier gehandelt ;)) um mir die Stunde der Klasse 3C2-Jazz anzuschauen (keeiine Ahnung, was das heißt). Man sagte mir, dass das die Gruppe meines Alters wäre, heißt zwischen
Also betrat ich heute ein wenig schüchtern den Vorraum des Tanzkonservatoriums (ein ultraaltes, aber sehr, sehr schönes, riesiges Gebäude mit Tanzräumen, wie man sie nur aus den amerikanischen Ballettfilmen kennt ;)), wo ich erst mal promt ein paar Tänzerinnen antraf, die sich vorher schon mal warm machen und die letzten Schritte durchgehen wollten. (Ja, man kann schon sagen, dass diese Mädchen alle seeeehr, sehr ehrgeizig sind ;) - ich will ja jetzt nicht meine eigene Mannschaften kleiner reden als sie ist, aber das ist so eine Sache, darauf würden wir auch in 30 Jahren nicht drauf kommen :DDDDD).
Nach einem kurzen Gespräch mit einer netten Dame hinterm Empfangstresen (es ist jedes Mal auf's Neue unglaublich schmeichelhaft, wenn die erste Frage "Kannst du ein bisschen Französisch?!" ist ;) - am liebsten würde ich immer antworten "Ich hoffe doch, dass ich ein wenig mehr als "ein bisschen" Französisch kann." , aber bis jetzt habe ich mich immer zurück gehalten und freundlich "Ja" gesagt ;D) wurde ich dann zu den sich vorbereitenden Mädels geführt und als "ein deutsches Mädchen, was hier für 2 Monate tanzen wird" vorgestellt.
Entgegen meiner Erwartungen waren die Mädels unglaublich nett und stellten sich nach der Reihe vor (man glaubt es nicht, ich konnte mir alle Namen merken!), fragten mich, wie lange ich schon und noch hier bin, ob ich zum Französisch lernen hierhergekommen und auf welchem Lycée ich hier bin.
Ja. Die erste ¼ Stunde verbrachte ich jedoch damit, ihre Traumkörper zu betrachten, die alle ein hautengen Bodies steckten, wie ich sie eigentlich nur vom Ballett und meiner JMD-Trainerin kannte. Ja, hier tragen sie alle, ausnahmslos. (Meine erste Panik fand mich also schon in meinen ersten 15 Minuten; bei der Vorstellung, meinen - auf Grund der langen Pause - zur Zeit nicht ganz so durchtrainierten Körper in dieses dann sehr unschmeichelhafte Etwas zu stecken, wurde mir ein bisschen übel, aber es hielt sich in Grenzen).
Als dann der Unterricht jedoch anfing, konnte ich mein Selbstbewusstsein wieder zurück holen, denn - obwohl ich voller Respekt sagen muss, dass diese Mädchen wirklich großartig tanzen! - schnell bemerkte ich, dass ich mit meinen 3 Jahren Tanzausbildung bei einer hervorragenden Trainerin namens Nadja Borchert niveaumäßig eigentlich nicht zurücklag. Klar, sie hatten andere Stärken und Schwächen als meine Mannschaft zu Hause (ich muss wirklich zugeben: sie haben (aus Stella-Augen) eine grauenhafte Sprungkraft! ;DD Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu verwöhnt..), aber ich denke, dass ich das alles hinbekommen werde, auch wenn ich noch mit der Choreografie nachhinke.
Auf jeden Fall freue ich mich jetzt auf die erste "richtige" Stunde, denn ich habe schon gemerkt, wie mein Körper ständig zuckte und zappelte, als wollte er einfach ohne Erlaubnis mittanzen. ;DDDD
Morgen steht mir wieder einer der sich-ins-Unendliche-ziehenden Tage an, bei denen wir uns mal wieder für 5 Stunden beschäftigen müssen, aber wie sagt Wanda immer so schön?! "Auch diese Tage vergehen." :DD
Liebste Grüße an meine Mannschaft, die ich heute besonders vermisst habe (und Selli: du weißt, ich bin immer für dich da, auch wenn ich nicht da bin! ;)).
Außerdem küsse ich mein Vero-Chérie: ich hoffe, Maiks Traum geht in Erfüllung... :pppp
Ich habe euch alle sehr, sehr lieb!
Bisous à tous.
Amélie! ♥
ps: "His greatest dream is becoming a famous baseball." :DDDD
ps: "His greatest dream is becoming a famous baseball." :DDDD